Was bedeutet Hospiz?

Im Mittelalter nannte man die Herbergen für Pilger und Wanderer Hospize. (hospes = der Fremde, der Gast) Diesen Namen wählte die englische Krankschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin Cicely Saunders 1967 für ein Haus, in dem sie sterbende und unheilbar erkrankte Menschen aufnahm, um mit ihnen einen Ort zu teilen, wo sie mit menschlicher Zuwendung liebevoll umsorgt, möglichst schmerzfrei und mit guter Pflege leben konnten. „Leben bis zuletzt“ war ihr Motto, denn jeder Sterbende ist ein Lebender. In einer Zeit, als das Hauptaugenmerk auf der Machbarkeit in der Medizin lag, inspirierte ihre Idee der totalen Fürsorge, die den Menschen ganzheitlich mit körperlichen, seelischen, sozialen und  spirituellen Bedürfnissen sah, viele Menschen.  Es entstand eine Bewegung, hauptsächlich getragen vom Ehrenamt, den Tod als zum Leben gehörig zu begreifen, dem Sterbenden mit Respekt zu begegnen und ihn seinen Weg selbst bestimmt und in Würde gehen zu lassen. In der Folge entwickelte sich die Palliativmedizin und -pflege, deren Ziel es ist, für die Menschen mit unheilbaren Erkrankungen durch Linderung der Symptome eine größtmögliche Lebensqualität zu erreichen. Es entstanden Palliativstationen und Hospize. Den größten Bereich machen die ambulanten Hospizdienste aus: sie begleiten den Betroffenen sowie seine Zugehörigen in der eigenen Häuslichkeit, im Altenheim oder anderen Einrichtungen, schenken wertvolle Zeit, hören zu, halten aus, schweigen mit, denn: Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch.